Article

Unsere Wirtschaft ist 2024 wieder geschrumpft. Was wir jetzt 2025 besser machen müssen

Unsere Wirtschaft ist 2024 wieder geschrumpft. Was wir jetzt 2025 besser machen müssen
Table of contents

Das deutsche BIP ist 2024 um 0,2% geschrumpft, nur minimal besser als die 0,3% Minus im Vorjahr. Aufwärtstendenz? Nicht ersichtlich.

In der deutschen Wirtschaft läuft etwas schief, aber jetzt mal ehrlich, das wusstest du schon seit langem. Vor allem, wenn du diesen Newsletter abonnierst.

Jetzt haben wir es schwarz auf weiß: Unsere Wirtschaft ist zwei Jahre in Folge geschrumpft. Das wäre nie sonderlich gut, aber ist es schon einmal gar nicht, wenn gleichzeitig unsere Bevölkerung kräftig wächst und wir vor einem halben Dutzend gigantischer Transformationsaufgaben stehen (Energie, Verteidigung, Digitalisierung, …).

Wer einen Blick tiefer in die BIP-Bestandteile werfen will: Der Privatkonsum hat sich unfassbar mäßig entwickelt, die Firmeninvestitionen sind eingebrochen, der Export schwächelt und nur der Staatskonsum entwickelte sich prächtig. Hier keine Überraschungen.

Damit bleibt die Frage eigentlich nur: Was können wir 2025 tun (bzw. worauf müssen wir hoffen), damit es besser wird?

  1. Die politische Unsicherheit loswerden. Man kann von der Ampel halten, was man will, aber gerade das letzte Jahr war aus wirtschaftlicher Sicht wirklich gar nichts. Der ständige Ampelstreit samt Vorhaben-als-Geisel-nehmen führte zu totaler Planungsunsicherheit für Firmen und Haushalte. Dass das negative Effekte hat, ist erwiesen. Die neue Regierung startet mit ein bisschen Vertrauensvorschuss und muss denn schnell verwerten. Also: Schnell eine neue Koalition bilden, eine klare Vision formulieren und mit Schwung reinstarten!
  2. Endlich, endlich, endlich mal die Strukturprobleme angehen. An ein Deutschland mit weniger Bürokratie und geringeren Steuern möchte man kaum noch glauben, aber es wäre der beste Weg, unseren Wohlstandsmotor wieder in Gang zu kriegen. Genauso müssen wir bei den astronomisch hohen Arbeitskosten ansetzen und natürlich auch bei der digitalen und physischen Infrastruktur. Es gibt so unfassbar viele Baustellen, doch alleine schon bei einer mal wirklich loszulegen wäre eine große Verbesserung.
  3. Den Konsum anfachen. Der Privatkonsum kommt einfach nicht ins Rollen. Vermutlich, weil wir Deutschen 2024 eben immer noch von der Inflation verunsichert waren. Die hatte zwar kräftig abgenommen, aber das änderte nichts dran, dass das Preisniveau hoch lag. Eine ruhigere Inflation bei starken Reallohnanstiegen könnte 2025 aber endlich zu mehr Konsum führen, was die Konjunktur antreibt. Der einzige Erzfeind: Allmählich schwächelt der Arbeitsmarkt etwas; das könnte Verbraucher wieder verunsichern.
  4. Lockert sich die Geldpolitik schnell genug? Je höher die Leitzinsen, umso teurer die Finanzierung, umso weniger Investitionen, Firmengründungen und Haushaltsanschaffungen. Die EZB dürfte in ihrem Zinspfad derzeit eher gen Boden blicken, aber wie sehr und wie schnell, das ist unklar.
  5. Was geht im Rest der Welt und vor allem: Was treibt Trump? Für unsere Exporte sind wir auf eine robuste Rest-EU, die USA und natürlich China angewiesen. Und dann ist da noch der Trump-Faktor. Dreht er bei seinen Strafzöllen ein wenig durch oder entsteht ein waschechter Handelskrieg zwischen den USA und der EU, wäre das für uns wirklich katastrophal. Bleibt Trump moderat und entwickelt sich die Wirtschaft weltweit solide, ist das gut für uns.

Wenn diese fünf Punkte günstig ausfallen, haben wir die Chance auf ein robustes 2025. Keinen Befreiungsschlag, aber immerhin etwas Erholung. Kommt es anders, schrumpfen wir womöglich ein drittes Jahr in Folge. Keine Ahnung, wann das das letzte Mal der Fall war - definitiv noch nie seit der Wiedervereinigung.

Auf einige von den Punkten haben nur wir Einfluss, bei anderen kommt’s auf Entscheidungen von außerhalb an. Lasst uns doch zumindest bei ersterem alles tun, was wir können.

Fancy even more exciting content straight to your cell phone? Sign up now for the weekly newsletter "Diagnose Fachkräftemangel"!

Receive exclusive insights, impulses and fresh perspectives on the topic of skills shortages directly in your e-mail inbox every week!

Commented by our Founder & Managing Director Karim Suhm.

What is the newsletter about?

Expert analysis straight to your inbox: Receive weekly in-depth comments from Karim Suhm on the current skills shortage situation.
Always up to date: Stay informed about the latest developments and publications on the topic of skills shortages in Germany.
Finding solutions together: Your opinion counts! Take an active part in the discussion and contribute to the search for constructive solutions to the skills shortage.
Thank you for registering!

We will be happy to send you another confirmation email.
Oops. Unfortunately something went wrong. Please try again.

Optimize your recruiting program now and attract the best talent in a planable way!

100% free of charge & non-binding
Worth €1,500