Deutsche mögen Stabilität, stellt eine Befragung von McKinsey fest. Und zwar deutlich mehr als noch vor Kurzem.
Konkret hat die Befragung herausgefunden:
- Nur 18% der Deutschen können sich vorstellen, in den nächsten 12 Monaten ihren Job zu wechseln (2023: doppelt so viele!)
- Arbeitsplatzsicherheit ist mit 48% der wichtigste Grund für Mitarbeiter:innen, bei einem Unternehmen zu bleiben
- 2023 waren es noch Gehalt und Zusatzleistungen mit 58%, welche heute nur noch auf 33% kommen
Eine ziemliche Wende an der Spitze! Überrascht mich das? Überhaupt nicht.
Die Konjunktur läuft gerade nicht (falls du das nicht eh schon aus meinen Posts herausgelesen haben solltest). Das kriegen die Deutschen zu spüren. Dazu kommt die Inflation, die uns gerade erst aufhört, zu erschrecken.
Da spielt für viele eben auf einmal die Sicherheit eine große Rolle. Sie klammern sich regelrecht an ihre Jobs.
Aber das stimmt halt auch nur so halb. Die Unter-30-Jährigen sind mit 33% relativ wechselwillig. Sicherheit ist also nicht alles. Und Geld übrigens auch nicht: Die Beziehung zu Kolleg:innen, die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und die Flexibilität rangieren dieses Jahr allesamt über der Vergütung.
Was können Firmen draus lernen? Ganz einfach.
Erstens: Mitarbeiter:innen wollen Sicherheit! Vor allem je älter die Mitarbeiter:innen, umso wichtiger. Also: Biete klare Perspektiven und kommuniziere offen und direkt, denn Unklarheit ist der Killer von Sicherheit.
Zweitens: Mitarbeiter:innen wollen aber auch nicht nur Sicherheit. Mit einer attraktiven Vergütung sowie flexiblen Arbeitszeit- und ortmodellen machst du dich zu einem Arbeitgeber, bei welchem das Festklammern auch etwas wert ist.
Ich würde sogar sagen, dass es für Firmen eine Chance ist. Wenn sie verstehen, was ihre Talente im entsprechenden Moment mehr brauchen (so wie jetzt Sicherheit), haben sie einen Wettbewerbsvorteil. Und können gerade ihre Top Performer eventuell ein wenig besser halten.