Das ifo-Institut erkennt in einer Befragung, dass deutsche Industriefirmen ihre Wettbewerbsposition immer schlechter einschätzen.
Genauer gab es in der letzten Befragung, die jetzt im Herbst stattgefunden hat, den größten Absturz seit Erhebungsbeginn 1994. Absolut finden wir uns im EU-Vergleich ganz unten.
Tja. Das ist nicht gut.
Die Gründe? Kennst du eh.
Zu viel Bürokratie, zu wenig Digitalisierung, zu marode Infrastruktur, zu teure Energie, zu hohe Steuern.
Und selbstverständlich: Zu wenige Fachkräfte und deswegen zu hohe Arbeitskosten bzw. unmögliche Produktion.
Wir wissen das seit Jahren, ach was, seit Jahrzehnten. Wir unternehmen nur leider nichts dagegen.
Wenn es an Arbeitskräften fehlt, sind die Kosten für jede:n existierende:n Arbeiter:in höher. Gut für ihn oder sie, schlecht für die Firma. In guten Zeiten macht die Firma einfach etwas weniger Marge und fällt nach und nach hinter der internationalen Konkurrenz zurück; in schlechten Zeiten muss sie Fabriken schließen, Kurzarbeit anmelden oder einfach ganz den Laden dicht machen.
Arbeitskosten und Fachkräftemangel wirken sich also so direkt wie nur möglich auf die Wettbewerbsfähigkeit aus.
Richtige Fachkräftemangel-Experten wissen, dass dieser auch mit den übrigen Problemen zu tun hat: Zu viel Bürokratie? Liegt vielleicht daran, dass es uns an Beamt:innen fehlt, die Anträge schneller bearbeiten. Zu teure Energie? Hätten wir bloß Handwerker:innen, die die Trassen bauen und LNG-Häfen bauen. Keine Digitalisierung? Wäre bloß… na, du verstehst schon.
Also: Die ganzen Hiobsbotschaften aus der deutschen Wirtschaft (und um Gottes Willen sind das derzeit viele…!) sollten unsere letzte Warnung sein: Kümmern wir uns endlich um den Fachkräftemangel oder geben wir es einfach auf, international wettbewerbsfähig und innovativ zu bleiben?