Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) errechnet den Arbeitskräftemangel in Deutschland…
… und kommt auf eine Zahl von 530.000 offenen Stellen!
Am meisten fehlt es derzeit an Arbeitskräften in der Kinderbetreuung und -erziehung, mit über 21.000 Vakanzen. Dahinter folgt die Sozialarbeit und Sozialpädagogik, gefolgt von der Bauelektrik mit 18.000. Insgesamt sind die Gesundheits- und Sozialberufe sowie das Handwerk am verzweifeltsten am Suchen.
Insgesamt ist die Lücke dabei um 13% gesunken. Ein gutes Zeichen? Leider gar nicht!
Denn der Grund ist selbstverständlich der Wirtschaftseinbruch.
Unsere Konjunktur lahmt wie sonstwas; seit 2019 sind wir im Grunde überhaupt nicht gewachsen und zuletzt hagelte es (Beinahe-)Rezessionen.
Firmen fangen also an, Arbeitsplätze abzubauen und Vakanzen zu schließen. Weil sie entweder in Schwierigkeiten oder einfach in Panik geraten.
“Strukturell” hat sich an unserem Fachkräftemangel also rein gar nichts geändert. Die Konjunktur - der gute alte “business cycle” - schwingt derzeit einfach nach unten.
Sobald es wieder bergauf geht, fehlen uns auch wieder genauso viele Arbeitskräfte wie vorher. Was es ja noch schlimmer macht: Sobald eigentlich wieder ein bisschen Lust aufs Wachsen existiert, wird der Mangel an Arbeitskräften zum Flaschenhals. Statt kräftigem Comeback gibt’s dann ein Comebäckchen. Uff.
Wer also denkt, dass wir den Fachkräftemangel jetzt ein wenig (13%?) weniger beachten können, der irrt voll und ganz. Gerade jetzt müssen wir so richtig loslegen, den Arbeitskräftemangel angehen und dafür sorgen, dass wir das Licht am Ende des Rezessionstunnels auch so richtig nutzen können!