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Flexibler Arbeitsmarkt: Sechs-Tage-Woche als Lösung gegen Fachkräftemangel?

Flexibler Arbeitsmarkt: Sechs-Tage-Woche als Lösung gegen Fachkräftemangel?
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Hier eine kontroverse Lösung gegen den Fachkräftemangel: eine Sechs-Tage-Woche!

Ich erkläre lieber schnell, denn ich spüre schon die Mistgabeln in meinem Rücken. Griechenland erprobt dieses Modell gerade gegen den Arbeitskraftmangel im Land und ich muss sagen: Das ist ziemlich smart.

Erst einmal vorab: Es geht hier nicht darum, ein Fünftel mehr Arbeitszeit zu erzwingen (ein ganzer Tag mehr!), sondern um eine Flexibilisierung des Arbeitsmarkts. Und um die Lösung eines eher griechischen Problems.

  • Der sechste Tag ist natürlich nicht verpflichtend, sondern völlig freiwillig.
  • Arbeiter, die ihn wählen, erhalten 40% mehr Gehalt. An Sonn- und Feiertagen sogar 115% mehr!
  • Die Sechstagewoche muss vom Arbeitgeber angemeldet und begründet werden.

Es geht Athen also in erster Linie darum, Anreize für mehr Arbeit zu schaffen. Seitdem Griechenland das Comeback aus der Eurokrise geschafft hat (zuletzt wuchs es mit am schnellsten in der EU) ist die Arbeitskraftnachfrage in die Höhe geschnellt. Die kräftige Wiederbelebung des Tourismus nach den Covid-Jahren tut ihr Übriges. Wo Griechen früher ins Ausland gingen, weil es zuhause zu wenig Jobs gab, rekrutieren griechische Firmen jetzt Arbeitskräfte aus dem Ausland.

Das ist auch für Deutschland eine Lehre. Wenn wir Menschen in Arbeit bringen wollen, schaffen wir doch bitte ausreichende Anreize. Unser bester Hebel: das Steuer- und Abgabensystem. Machen wir Überstunden und Mehrarbeit steuerlich attraktiver. Verhindern wir, dass wir versehentlich die Teilzeit steuerlich fördern. Oder erlauben wir meinetwegen ein griechisches Modell, wo Arbeitnehmer einen kräftigen Bonus forcieren dürfen, wenn sie längere Arbeitszeiten akzeptieren. Dann sehen wir ziemlich schnell, dass tatsächlich mehr gearbeitet wird.

Dann wäre da noch eine eher griechische Angelegenheit, welche für uns in Deutschland nicht ganz, aber auch ein wenig relevant ist: Die neue Reform soll auch die Schwarzarbeit reduzieren. Denn die kräftigen Boni für Mehrarbeit machen es für Arbeitnehmer attraktiv, diese tatsächlich anzumelden - statt sich wie bisher schwarz und unter der Hand bezahlen zu lassen. Für den Staat bedeutet das mehr Steuern und bessere Statistiken. Wie gesagt, ziemlich smart.

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Commented by our Founder & Managing Director Karim Suhm.

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