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Firmen beklagen eine schleppende Visavergabe für Chines:innen. Ich würde erst einmal keine Besserung erwarten.

Firmen beklagen eine schleppende Visavergabe für Chines:innen. Ich würde erst einmal keine Besserung erwarten.
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In einem offenen Brief an das Auswärtige Amt haben sich 300 deutsche Firmen darüber beklagt, dass es ihren Mitarbeiter:innen zunehmend schwer fällt, Visa für Deutschland zu bekommen.

Der Fachkräftemangel berührt ja immer wieder mal die Geopolitik, wie ich gerne hervorhebe. Das kriegen derzeit auch einige Hundert deutsche Firmen zu spüren. Konkret beklagen sie in ihrem Brief an Annalena Baerbock, dass…

  • die Bearbeitungszeiten für Visa für chinesische Mitarbeiter:innen zu lang seien
  • die Verfahren komplizierter als früher geworden seien
  • Visa-Termine nur noch unregelmäßig online eingestellt würden und sofort vergriffen seien

Alles legitime Klagen. Und das Auswärtige Amt? Sagt lediglich, dass es “so zügig wie möglich” die Visaverfahren bearbeite.

Ich sag’s mal so: Die Firmen sollten sich nicht darauf einstellen, dass sich in nächster Zeit etwas ändert.

Auch wenn das Verhältnis zwischen Europa (und insbesondere Deutschland) und China nicht ganz so offen als Rivalität betrieben wird, wie es zwischen den USA und China der Fall ist, sind die Jahrzehnte der stets engeren Partnerschaft vorbei.

China wird auch im politischen Berlin und Brüssel als Systemrivale gelesen, welcher zwar als Handels- und Investitionspartner wichtig ist, aber eben auch Gefahren schafft. Etwa was Sabotage, Spionage, Technologietransfer und Einflussbildung angeht. Und das betrifft dann leider auch ganz normale Chines:innen, welche gerne nach Deutschland einreisen würden.

Dann natürlich simplere Gründe obendrauf: In der Zero-Covid-Phase dürften die Visa-Anträge deutlich zurückgegangen sein, jetzt gibt es einen Rebound-Effekt. Dieser mag sich beizeiten normalisieren, der “geopolitische” Effekt wird es vorerst nicht.

Für Firmen heißt das, dass die Visaprozesse vorerst langsam bleiben und das ehemals schlankere Verfahren nicht zurückkommen wird. Aus Sicht der Fachkräfterekrutierung ist das natürlich ein Rückschlag. Diese mit den Interessen der nationalen Sicherheit abzuwägen, ist aus Sicht der Politik wiederum legitim. Für mich sind hier also beide Seiten sehr verständlich.

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Commented by our Founder & Managing Director Karim Suhm.

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