Die Ampel-Regierung hat eine Wachstumsinitiative beschlossen. Laut einer Studie des Arzneimittelverbands VFA könnte diese das BIP-Wachstum stärker als erwartet ankurbeln.
Genauer rechnet der VFA mit +0,9 Prozentpunkten Wachstum bis zum Jahr 2028 als ohne die Initiative. Was mir aber direkt ins Auge gestochen ist:
- Die Effekte der Reform auf das Arbeitsangebot machen den mit Abstand größten BIP-Effekt aus
- Bis zum Jahr 2028 steuern sie 0,64 PP bei, also fast drei Viertel des Gesamteffekts
Für mich natürlich keine Überraschung. Ich prophezeie seit Jahren, dass Arbeitsangebot - im Grunde ja auch nur eine andere Art, um Fachkräftemangel zu sagen - unser Haupthebel für mehr Wachstum ist.
Konkret will das Paket etwa Überstunden steuerlich begünstigen, das Bürgergeld strenger auslegen, Senior.innen mit Prämien in den Arbeitsmarkt zurücklocken und mehr Arbeitskräfte aus dem Ausland anwerben.
Spannend ist, dass die Studie die Effekte auf das Arbeitsangebot genauer herunterbricht:
- Höhere Erwerbsanreize bringen bis 2028 knapp 120.000 neue Arbeiter:innen
- Arbeitsmigration im Zuge von Zeitarbeit oder der Westbalkanregelung bringt jeweils 100.000 Arbeiter:innen
- Mehr Teilhabe von Senior:innen am Arbeitsmarkt bringt 68.000 Arbeiter:innen
- Und die Maßnahmen für mehr Fachkräftezuwanderung versprechen 60.000 zusätzliche Fachkräfte
Spannende Schätzungen und eine schöne Illustration dessen, wie kraftvoll eine Mischung aus Maßnahmen wirken kann. Und, mal ganz ehrlich, eine seltene Good News.