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Deutschland verliert jedes Jahr 210.000 junge Menschen. Zeit, dagegen zu steuern.

Deutschland verliert jedes Jahr 210.000 junge Menschen. Zeit, dagegen zu steuern.
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In der Fachkräfte-Debatte bekommt die Immigration viel Aufmerksamkeit, doch auch die Emigration ist ein wichtiger Hebel. Wie schaut’s dort aus?

Klar, Deutschland braucht Zuwanderer, um seinen Fachkräftemangel in den Griff zu bekommen. Aber am Ende geht es ja nur um eine Zahl, nämlich die Nettozuwanderung. Wenn uns auf der anderen Seite also mehr Fachkräfte wegmigrieren, dann hilft uns auch ein neuer Zuwanderungsrekord nicht mehr.

  • Zahlen vom Statistischen Bundesamt und des BiB zeigen, dass jährlich rund 210.000 Menschen zwischen 20 und 40 Jahren das Land verlassen
  • 10% der Unter-30-Jährigen schaut aktiv nach Jobs im Ausland
  • Bei knapp 58% der Auswandernden geht es dabei in erster Linie um die Karriere und darin ums Einkommen

Was also tun? Ein kompetitives, wirtschaftsstärkeres Deutschland wäre imstande, mehr Fachkräfte im Land zu halten. Hier brauchen wir also eine wirtschafts- und investitionsfreundliche Politik, um einen Teufelskreis in einen “Engelskreis” zu verwandeln.

Einkommen hat aber auch wieder zwei Enden: Was reinkommt und was weggeht. Geringere Steuern würden mehr vom Einkommen lassen, selbst wenn die deutschen Unternehmen nicht schlagartig mehr zahlen würden. Und schon ist Deutschland relativ attraktiver zu einigen Auswanderungsoptionen. Derzeit sind wir ja bekanntermaßen (fast) Steuerweltmeister, meist geschlagen von Belgien.

Der nächste große Faktor ist das Karrierepotenzial, also wohin die Reise noch gehen wird. Was können wir hier tun? Auf Unternehmensebene verkrustete Strukturen aufbrechen, welche es jungen Leuten schwer machen, zuverlässig durch die Reihen aufzusteigen und ihre Ideen einzubringen sowie zu verwirklichen. Wenn ein aufstrebendes Talent ein klares Verständnis davon hat, wie und wann es befördert wird, dann ist das Bleiben natürlich gleich viel attraktiver.

Und was ist mit Talenten, die Lust auf Auslandserfahrungen haben? Falls es möglich ist, sollten Unternehmen Auslandsposten oder sogar Sabbaticals anbieten. Das wird nicht jede Firma können und wollen, ist aber ein realistischer Weg, “Abenteurer” trotzdem im eigenen Boot zu behalten.

Zu guter Letzt gibt es natürlich auch Gründe, die nicht so einfach “gekontert” werden können. Wenn jemand in Deutschland ganz einfach mit ihrer/seiner (berufsunabhängigen) Lebenssituation unzufrieden ist, dann kann die Politik oder ein Unternehmen da wenig dran drehen, zumindest in der Kurzfrist. Manche Deutsche werden also immer emigrieren. Aber ziemlich viele können wir mit mehr Einkommen, weniger Steuern und besseren Karriereaussichten hier halten.

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Commented by our Founder & Managing Director Karim Suhm.

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